Von Bruegel bis Wes Anderson - Ein Abschiedsfest für KHM- Langzeitdirektorin Sabine Haag: Nach 16 Jahren an der Spitze des KHM-Museumsverbands verabschiedet sich Sabine Haag mit Ende des Jahres als Generaldirektorin. Mit Leidenschaft leitete die gebürtige Vorarlbergerin die Geschicke des Hauses, verwaltete die kaiserlichen Kunstschätze, kreierte Ausstellungen von Bruegel bis Vermeer, von Lucian Freud bis Wes Anderson. Seit 1990 ist sie dem Haus am Ring eng verbunden, die studierte Kunsthistorikerin fungierte bereits als Kuratorin der Kunstkammer, deren Leiterin sie 2007 wurde. Bis zum "Grande Finale" ihrer Amtszeit ist Haag noch voller Tatendrang, will sie 2024 finanziell doch ähnlich gut abschließen, wie im Vorjahr. Dieses brachte einen Gesamterlös von 17,2 Millionen Euro und das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr ihrer Ära. Mit einem vorprogrammierten Publikumsmagneten, der hochkarätigen Schau "Rembrandt - Hoogstraten" erregt sie noch einmal ordentlich Aufsehen, ehe sie mit 31. Dezember ihr Büro räumt und ihr Nachfolger Jonathan Fine den Posten übernehmen wird. Schon am Montag lädt der KHM- Museumsverband zu einem festlichen Cocktail für die scheidende Chefin. Der "kulturMontag" mischt sich unter die Festgäste, lässt die Highlights der vergangenen Jahre Revue passieren und schaltet live zu Sabine Haag in die Kuppelhalle des Kunsthistorischen Museums. NEST - Wiens neues Opernhaus für Kids: Kinder für die Welt der Oper zu begeistern, das war von Anfang an eine der obersten Maximen des amtierenden Wiener Staatsoperndirektors Bogdan Roščić. Jetzt ist es so weit: Die neue Spielstätte "NEST", die Abkürzung für Neue Staatsoper, im Künstlerhaus am Karlspatz wird eröffnet. Ein neues Opernhaus für Kinder, Jugendliche und Familien, eine Idee, für die es schon seit vielen Jahren Lösungsversuche gab. Dass nun eine permanente Heimstätte gefunden wurde, ist auf die Unterstützung von Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner zurückzuführen. Er hat die Adaptierungskosten von 25 Millionen Euro getragen, wovon fünf Millionen aus dem Kulturministerium beigesteuert wurden. Durch verschiedene Quellen, etwa durch Kartenverkauf, Sponsoring, Vermietungen oder durch den offiziellen Freundeskreis, will die Staatsoper die Betriebs- und Produktionskosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro selbst aufbringen. Uraufführungen von Kinder- und Jugendopern sowie Ballett, Konzerte, Quiz-Shows, experimentelle Produktionen, Diskussionsveranstaltungen, kreative Werkseinführungen sowie unterschiedlichste Workshops zum Mitmachen werden geboten. Die neue Spielstätte ist zugleich auch der Ort, an dem junge künstlerische Kollektive - die Opernschule, das Opernstudio oder die Ballettakademie - ihre Auftrittsmöglichkeiten finden. Gleich in der ersten Spielzeit sind rund 100 Veranstaltungen geplant. Zum Auftakt am 7. Dezember ist mit "Sagt der Walfisch zum Thunfisch" des gefragten Komponisten Thierry Tidrow gleich eine Uraufführung für Kinder programmiert, die von der designierten TAG-Chefin Sara Ostertag inszeniert wird. Kurz darauf gibt es experimentellere Kost der Kult-Truppe Nesterval, die immersiv das ganze Haus mit Wagners "Götterdämmerung" bespielt. Über Theaterträume, die ersten Produktionen und leuchtende Kinderaugen erzählt Staatsoperndirektor Bogdan Roščić live im Studio. Fakt oder Fake - Friedrich Mosers Doku "How to Build a Truth Engine": "Verlieren wir den Zugriff auf die Wahrheit, verlieren wir die Zivilisation", sagt einer der Protagonisten in Friedrich Mosers Dokumentarfilm "How to Build a Truth Engine" - auf Deutsch: Wie man eine Wahrheitsmaschine baut. Alles dreht sich darin um den Kampf gegen Fake News, Desinformation und Verschwörungserzählungen. Denn seit den Wirren der 1930er Jahre haben sich Falschnachrichten um einiges vervielfacht. Woran das liegt, versucht der 54-jährige Regisseur offen zu legen. Gemeinsam mit einem Forschungsteam aus den Bereichen Technologie, Journalismus, Folklore und Neurowissenschaften demonstriert der gebürtige Gmundner in der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens unterstützten Kinoproduktion, dass man mittels Hacken der Informationszufuhr auch das Gehirn eines Menschen manipulieren kann. Mit anderen Worten: Es lässt sich nicht nur der Computer hacken, sondern auch der menschliche Verstand. Journalistinnen und Journalisten sowie Wissenschafter:innen führen das Publikum von den Schlachtfeldern des Informationskriegs mitten in das Innere des menschlichen Gehirns. Sie liefern dabei eine verblüffende Erklärung, warum man nur allzu leicht auf Fake News hereinfällt und wie dadurch ein Netz von Lügen die Realität verändern kann.