Österreichs Vogelwelt ist ausgesprochen vielfältig. Vögel bevölkern praktisch alle Lebensräume - von der sanften Puszta im Osten des Landes bis zu den schroffen Berghängen der Alpenrepublik. Die filmische Reise beginnt im Burgenland, wo Graugänse schon im Februar mit dem Brutgeschäft beginnen. Bald kehren auch Kiebitze und andere Zugvögel in den Seewinkel zurück. Wenn der Schnee in den Bergen Kärntens geschmolzen ist, beginnt erst die Balz der Alpenvögel. Mehr als 300 Vogelarten können im Jahreslauf in Österreich beobachtet werden. Im Frühling zeigen sich besonders viele von ihrer besten Seite. Für den Ornithologen Leander Khil ist die Brutzeit die bunteste und schönste Zeit im Vogeljahr. Alles balzt, singt und putzt sich heraus. Besonders viele Arten kommen im Gebiet des Neusiedler Sees vor. Die Blässgänse haben dort überwintert. Sie ziehen im Spätwinter zurück in ihre sibirischen Brutgebiete. Anders die dort ansässigen Graugänse: Viele Paare sind schon ihr ganzes Leben lang zusammen und beginnen bereits Ende Februar wieder im Schilf mit dem Brüten. Biologin Denise Reiter gibt einen Einblick in das Paarungsverhalten der Gänse. Im "Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel" werden Graugänse markiert, um ihre Wanderungen zu verfolgen. Harald Grabenhofer leitet das Projekt, in dem auch GPS-Sender zum Einsatz kommen. Mit Sendern ausgestattete Brandgänse geben Einblicke in die Lebensweise dieser Art. Bisher ist unklar, wohin sie nach der Brutzeit wandern und wo sie den Winter verbringen. An der "St. Martins Therme & Lodge" werden Vögel beringt, um Veränderungen in den Populationen von Singvögeln zu dokumentieren. Die wissenschaftliche Vogelberingung wird von der "Österreichischen Vogelwarte" koordiniert. Deren Manager Wolfgang Vogl erklärt den Wert dieser Arbeit. Kiebitze haben weiter südlich überwintert und kehren jetzt in die Ebenen zurück. Sie suchen sich jedes Jahr einen neuen Partner und brauchen daher etwas Vorlaufzeit, bis sie Eier legen und ihre Küken großziehen. Viele durchziehende Vogelarten rasten im Frühling nur hier, um bald weiter nach Norden zu ziehen. Richard Katzinger ist passionierter "Birdwatcher" und hat eine Leidenschaft dafür, mit Fernglas und Fernrohr nach seltenen Gästen zu suchen. Beate Wendelin hat sich einem der buntesten Vögel Europas verschrieben: Der wärmeliebende Bienenfresser scheint vom Klimawandel zu profitieren und breitet sich derzeit auf dem ganzen Kontinent aus. In den Bergen Kärntens beginnt die Brutzeit um einiges später. Remo Probst von "BirdLife Österreich" kennt die Bergwälder und ihre Vögel bestens und erzählt von den Eulen und Hühnern des Waldes. Die Hohen Tauern sind Heimat jener Vogelarten, die nur in den höchsten Lagen Österreichs zu finden sind. Der schneereiche Winter verzögert den Beginn der Brutsaison, und so sind auch Anfang Juni noch nicht alle Brutvögel eingetroffen. Doch eine erste Warmphase lässt den Schnee schmelzen und versetzt Alpenbraunelle, Alpendohle und Schneesperling in Frühlingsstimmung.