Den eigenen Vater pflegen? Sofia ist noch keine 20 Jahre alt, als diese Frage immer drängender wird: Ihr Vater Herwig leidet an einer demenziellen Erkrankung und hat MS. In ein Pflegeheim möchte sie ihn nicht geben. Zu dem Zeitpunkt lebt Sofia vorübergehend bei Herwig in ihrem Elternhaus am Stadtrand von Linz und geht an die Universität. Es ist ein altes Holzhaus mit einem großen Garten. Sofia hat eine Idee: Sie gründet eine Pflege-WG. Mehrere junge Studenten wohnen günstig bei ihr und packen dafür bei der Pflege mit an. Außerdem kommt jeden Tag ein mobiler Pflegedienst und Herwig besucht eine Tagesstätte. Abends treffen sich oft alle Bewohner in der Küche. Herwig ist mittendrin. Sieben Jahre gibt es diese besondere WG inzwischen. Sofia engagiert sich nun auch für andere pflegende Angehörige und teilt auf Kongressen ihre Erfahrung mit. Denn Pflege geht ihrer Meinung nach jeden etwas an. Sie möchte anderen Mut machen, neue Wege zu gehen und die Betreuung von Pflegebedürftigen auf mehrere Schultern zu verteilen. Sofia selbst steht gerade vor großen Herausforderungen. Mit ihrem Studium kommt sie nicht so schnell voran wie erhofft. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und der Betreuung ihres Vaters. Außerdem ziehen immer wieder Mitbewohner aus, und Sofia muss schnell Ersatz finden, damit die Pflege-WG weiterhin funktioniert.