In Marseille ist der Müll allgegenwärtig. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wollen Verhaltensweisen und Mentalitäten ändern und der Müllplage Einhalt gebieten. Karim ist vor allem in den Calanques aktiv. Seine Freizeit verbringt der 50-Jährige unter Wasser und auf den Wanderwegen des Nationalparks. Seit drei Jahren ist er Mitglied in einem lokalen Tauchverein. Eigentlich wollte er die Schönheit der Unterwasserwelt bewundern, doch schon bald sah er sich mit Cola-Dosen und anderen Abfällen konfrontiert. Seine Müllsammelaktionen sind körperlich sehr anstrengend. Mit seiner GoPro dokumentiert er, wie er dutzende Kilo aus dem Wasser zieht. Außerdem macht er Fotos von der nicht weniger verschmutzten Küste. Mit seinen Aufnahmen, die er in sozialen Netzwerken und Ausstellungen zeigt, will er die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Eric und Isabelle haben aus dem Kampf gegen den Müll ihren Beruf gemacht. Eric möchte das Partyvolk mobilisieren. Mit einem Megafon bewaffnet besucht er Festivals und bringt hunderte Menschen zum Müllsammeln zusammen, Tanz und gute Laune inklusive. Doch der Schlüssel liegt für ihn woanders: Mit dem von ihm gegründeten Verein Clean My Calanques besucht er Schulen, um Kinder davon zu überzeugen, das Verhalten Älterer nicht zu übernehmen. Isabelle ergänzt dieses Angebot durch einen wissenschaftlichen Ansatz. Als sie im Jahr 2000 als junge Meeresbiologin nach Marseille kam, musste sie feststellen, dass der weggeworfene Müll nicht weiter als Problem wahrgenommen wurde. Also widmete sie sich dem Thema, schrieb eine Doktorarbeit und entwickelte eine Methodologie, um die Ursachen und die Verantwortlichen zu bestimmen.