Seit über 850 Jahren ist die Notre-Dame eines der bekanntesten Wahrzeichen von Paris. Am 15. April 2019 bricht bei Renovierungsarbeiten ein Feuer aus, die Kathedrale droht einzustürzen. Die französische Feuerwehr versucht alles, um der Flammen Herr zu werden und das Gebäude und die darin befindlichen Reliquien zu retten. - Der oscarprämierte Regisseur Jean-Jacques Annaud erzählt von dem dramatischen Ereignis, das die ganze Welt bewegte. Die Kathedrale Notre-Dame zieht als eines der bedeutsamsten Wahrzeichen von Paris zahllose Menschen aus aller Welt an. Als im Frühling 2019 die Restauration des Dachstuhls in vollem Gange ist, bricht plötzlich ein Feuer aus. Schnell stellt sich heraus, dass das Personal für eine solche Katastrophe unzureichend geschult ist und die Sicherheitsvorkehrungen des Gebäudes veraltet sind. Wertvolle Zeit verrinnt, weil Informationsketten nicht funktionieren und Missverständnisse für Verzögerungen sorgen. Als die Feuerwehr schließlich vor Ort eintrifft, herrscht in der Kirche schon ein Flammeninferno, das Général Jean-Marie Gontier (Samuel Labarthe) und sein Team an ihre Grenzen bringt. Denn die alte Architektur birgt viele Gefahren, das Holz brennt lichterloh, das Blei fängt an, zu schmelzen, und sorgt für einen verheerenden Flammenregen im Kircheninneren. Aber nicht nur das symbolträchtige Gebäude gilt es zu retten. Zu den zahlreichen Schätzen der Kathedrale gehört auch die unbezahlbare Dornenkrone Christi, deren Aufbewahrungsort für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Nur ein Mann, Laurent Prades (Mickaël Chirinian), verwahrt den Schlüssel zu dem Safe - und Prades befindet sich gerade bei einer Festivität im Schloss Versailles. Als ihn endlich die Nachricht der Katastrophe erreicht, hetzt er vom anderen Ende der Stadt zum Ort des Geschehens, wo er seinen Augen nicht trauen mag. Verstopfte Straßen, die das Anrücken der Feuerwehr erschweren, Hunderte von Anwohnern und Touristen, die ungläubig das Inferno beobachten und in ihrer Verzweiflung zusammen singen. Doch Mut, Entschlossenheit und vielleicht ein wenig Glück sorgen schließlich dafür, dass das Schlimmste verhindert werden kann und es einem Trupp waghalsiger Feuerwehrmänner und -frauen gelingt, den Kampf um das Pariser Wahrzeichen zu gewinnen. Oscarpreisträger Jean-Jacques Annaud war bereits 76 Jahre alt, als ihm im Dezember 2019 ein ungewöhnliches Angebot gemacht wurde. Er sollte von den Ereignissen der verheerenden Nacht erzählen, in der die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame fast abgebrannt wäre. Ein waghalsiges Unterfangen, denn die ganze Welt hatte die Ereignisse quasi live miterleben können. Doch der Regisseur hatte bereits mit aufwendigen Film-Epen wie "Der Name der Rose", "Sieben Jahre in Tibet", "Der Bär" und "Duell: Enemy at the Gates" bewiesen, dass er ein Mann für die extremen Herausforderungen ist. Sein Anspruch war, die Ereignisse jener Nacht chronologisch nachzuerzählen, was zunächst eine sehr detailreiche Recherche und Hunderte von Augenzeugenbefragungen bedeutete. Und selbstverständlich war schnell klar, dass man auch auf zahlreiche Nachrichtenbilder und Social-Media-Material zurückgreifen würde. Die schwierigste Herausforderung war jedoch, ein Set zu bauen, der dem Inneren der Notre-Dame vergleichbar war, um den Kampf der Feuerwehrleute hautnah nachinszenieren zu können. Bewusst entschied Annaud sich dagegen, bekannte französische Schauspielerinnen und Schauspieler für dieses Mammutprojekt zu verpflichten. Er setzte vielmehr den unbekannten Heldinnen und Helden dieser Nacht ein Denkmal: den jungen und teilweise noch sehr unerfahrenen Feuerwehrmännern und -frauen, die nach vielen Stunden verzweifelter Löscharbeiten einen letzten Versuch unternahmen, das völlige Abbrennen der Kirche zu verhindern. Selten wurde man so unmittelbar Zeuge, was diese Arbeit im Angesicht größter Lebensgefahr und unerträglicher Hitze bedeutet. Das ZDF zeigt "Notre-Dame in Flammen" zum fünften Jahrestag der Katastrophe als Free-TV-Premiere. Am 8. Dezember 2024 will Präsident Emmanuel Macron endlich nach Jahren des Wiederaufbaus die berühmte Kirche wieder für den Publikumsverkehr eröffnen.