Die packende Dokumentation von Wolf-Christian Ulrich beleuchtet den Mythos britischer Agenten und die dunklen Geheimnisse der internationalen Spionage von gestern und heute. Im Film, in der Literatur - aber auch in der Realität: London ist Spionage-Hauptstadt, wo immer wieder Kunstschaffende und Aktivisten ins Fadenkreuz dunkler Mächte geraten. Was für die einen spannende Unterhaltung ist, ist für die anderen gefährliche Realität. Zum Beispiel für Lumli und Lumlong. Das junge Künstlerpaar musste Hongkong aus Angst vor Verhaftung verlassen und lebt in London im Exil. Seitdem fühlen sich die beiden vom staatlichen chinesischen Überwachungsapparat verfolgt. Der Grund sind ihre Bilder, in denen sie ausdrücken, was aus ihrer Sicht in China schiefläuft. Auch andere Mächte suchen in London Einfluss. Sir Richard Dearlove, ehemals Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6, war lange in der Welt der Spione zuhause und gibt dazu im Film einen Einblick. Auch die Historikerin Karina Urbach kennt sich bestens mit Spionage aus: Ihr Vater hatte in Deutschland für die USA spioniert. Sie zeigt Orte, die für die "Spy City London" eine wichtige Rolle gespielt haben. Klingt alles ein bisschen wie bei James Bond und Kingsman? Ist es auch. Die Briten lieben Spionagegeschichten, und die Verschränkung von Realität und Fiktion war schon oft enger, als man denkt: Die Dreharbeiten zum Nachkriegsklassiker "Der Dritte Mann" etwa, dem britischen Film noir von Carol Reed, sollen MI6 als Deckmantel für eine Spionageaktion gegen Russland gedient haben. Ein Mitglied des damaligen Filmteams erzählt davon. Auch über das reale Gegenstück zu dieser Geschichte um Geheimnisse und Verrat erfährt der Filmemacher Wolf-Christian Ulrich einiges: Gemeinsam mit Karina Urbach folgt er der Spur der "Cambridge 5", einem legendären Spionagering um den russischen Agenten Kim Philby. Bis heute ist London die Hauptstadt der Spionage. Jeden Tag kann man in den Medien von Spionen lesen, die auffliegen - oder tot aufgefunden werden. Der iranische Journalist Pouria Zeraati überlebt nur knapp eine Messerattacke - mutmaßlich von iranischen Agenten. Er berichtet von der ständigen Bedrohung und wie er damit lebt.