Landwirtschaft ohne Chemie? Bauern suchen neue Wege
Report, Dokumentation • 17.07.2019 • 20:15 - 21:00
Bio statt konventionell: Sven Wilhelm hat seinen Betrieb umgestellt.
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Organischer Dünger führt zu fruchtbarem Ackerboden.
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Jahrelange Düngung mit Mineraldünger laugt die Böden aus.
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Intensive Landwirtschaft laugt auf Dauer die Böden aus und verursacht Umweltprobleme.
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Report, Dokumentation

Die industrielle Landwirtschaft verspricht hohe Erträge und billige Preise. Möglich wird das durch den Einsatz großer Maschinen und viel Chemie. Die Kehrseite davon ist immer deutlicher zu spüren: Das Trinkwasser ist mit Nitrat verschmutzt, die Insekten sterben, die Böden laugen aus.

Auch die Landwirte geraten in eine Sackgasse: Immer mehr Bäuerinnen und Bauern müssen ihre Höfe aufgeben, weil sie dem Preisdruck nicht mehr standhalten. Welche Alternativen gibt es zur industriellen Landwirtschaft? SWR Autorin Tanja Mischke begleitet Landwirte über einen längeren Zeitraum. Ihre Doku fragt: Welche Art der Landwirtschaft ist zukunftsweisend? Welches Modell der Bewirtschaftung ist umweltfreundlich und stellt sicher, dass die Bäuerinnen und Bauern davon leben können? Sven Wilhelm aus Oberkirch vollzieht eine radikale Wende: Er stellt seinen Gemüseanbau auf Bio um. Eine schwierige Zeit des Übergangs liegt vor ihm.

Michael Reber aus Schwäbisch Hall geht einen anderen Weg. Er bewirtschaftet weiter konventionell, versucht aber mit einer neuen Methode, den Humus auf seinen Äckern auf natürliche Weise aufzubauen. Das soll die Umwelt schonen, er selbst kann Geld sparen. Agrarwissenschaftliche Forschungsprojekte bestätigen: Zwischen lupenreinem Bio und großindustrieller Landwirtschaft gibt es viele solcher Ansätze, die auf einfache Weise für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Jedoch spielen die Verbraucherinnen und Verbraucher eine entscheidende Rolle, wenn sich eine umweltfreundliche Landwirtschaft für die Bäuerinnen und Bauern rechnen soll.