ZDF
Extreme der Tiefsee
Report, Dokumentation • 23.09.2018 • 19:30 - 20:15
Das Tauchboot "Nadir" kann bis in Tiefen von maximal 1 000 Metern vordringen.
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Ein Scheibenbauchfisch aus dem Marianengraben. Er hält mit 8178 Metern den Tiefenweltrekord bei den Fischen.
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Ein Scheibenbauchfisch aus dem Marianengraben. Er hält mit 8178 Metern den Tiefenweltrekord bei den Fischen.
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Das japanische Forschungsschiff "Alucia" unterwegs im südlichen Ozean vor Antarktika.
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Dr. Claude De Broyer, belgischer Spezialist für antarktische Fauna, zeigt einen Tiefsee-Amphipoden. Diese winzigen Krebstiere erreichen in der südlichen Tiefsee relativ enorme Maße.
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Das japanische Forschungsschiff "Shinyo Maru" kommt wegen seiner besonderen technischen Ausstattung zum Einsatz über dem Marianen-Graben.
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Ein Träger bringt das gelbe ROV in Challanger-Tief. In 7 000 Meter Tiefe gibt er das ROV frei. Nur über ein dünnes Kabel mit dem Träger verbunden, soll das ROV in etwa 11 Kilometer Tiefer agieren.
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Eigens entwickelte Kamerasysteme gehören zur Ausstattung des Tauchbootes "Nadir"
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Am Heck trägt die "Alucia" den Bordkran, "Lander" genannt, mit dem die Tauchboote zu Wasser gelassen werden.
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Hint
Die Sendung "Terra X: Extreme der Tiefsee - Eisige Abgründe" ist ab Samstag, 22. September 2018, in der ZDFmediathek abrufbar
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Report, Dokumentation
In der Tiefsee vor Antarktika und im Marianengraben entdecken die Expeditionsteams fremde Welten und bizarre Lebewesen - darunter Kalmare und der Tiefenweltrekordhalter der Fische. Erstmals stößt ein Tauchboot in die unbekannten Tiefen des Süd-Ozeans vor. Dort wachsen viele Tiere zu Riesen heran. Auch im Marianengraben entdeckt das Team unerwartet große Tiere: Fische, Muscheln, Würmer und am tiefsten Punkt der Erde sogar Seegurken. Die Tiefsee unter dem Meereis der Antarktis und die fast elf Kilometer tiefen Gewässer vor den pazifischen Marianen zählen zu den am schwierigsten zugänglichen und am wenigsten erforschten Gebieten der Weltmeere und der Erde überhaupt. "Terra X" begleitet zwei Forschungsexpeditionen in genau diese Regionen und ermöglicht Einblicke in Welten, die bisher nur wenige Menschen besuchen konnten. Das Forschungsschiff "Alucia" ist wie bei den vorangegangenen Dokumentationen über den Riesenkalmar, die Monsterhaie, die Höhlen der Korallenriffe und die Leuchtwesen der Tiefsee Mutterschiff und Operationsbasis dieser neuen Expeditionen. Mit ihrem bemannten Tauchboot "Nadir" dringen Wissenschaftler und Filmcrew erstmals über 500 Meter tief ins Südpolarmeer vor. Nie zuvor wurde dieser wildeste Teil der Weltmeere in Tiefen jenseits der 200-Meter-Marke von Menschen betaucht. Die Forscher treffen auf eine immense Artenfülle in einer Region lebendiger Rekorde: Wälder riesiger Schwämme, teils schon entstanden zu Zeiten des Römischen Reiches, und Vertreter fast aller Stämme des Lebens, oft von gigantischer Größe, weil sie in den eisigen Wassern uralt werden und zeitlebens wachsen. Mit dem Tauchboot folgt das Team Walen in die Tiefe, um sie beim Krillfang zu beobachten. Auf Robben montierte Kameras liefern nie gesehene Unterwasser-Aufnahmen vom Verhalten und Beutefangen dieser marinen Jäger. Doch die Erderwärmung führt zu gravierenden Veränderungen dieser entlegenen Weltgegend. Luftaufnahmen belegen die verstärkte Bildung von Eisbergen und den drohenden Abbruch großer Eisflächen. Völlig anders die Gewässer im Marianengraben mit den knapp 11 000 Meter unter dem Meeresspiegel gelegenen tiefsten Stellen des Planeten. Der enorme Wasserdruck von über einer Tonne auf der Fläche eines Daumennagels erfordert spezielle Technik. Während den Mond schon zwölf Menschen betreten haben, waren bisher nur drei Personen am Grund des Marianengrabens. Erstmals in der Geschichte wird nun dieser nahezu unerreichbare Winkel der Erde von der "Alucia" aus filmisch erfasst. Dazu wird ein mit Kameras, Fangvorrichtungen und Ködern ausgestatteter "Lander", eine mechanische Tiefsee-Plattform, von Bord abgelassen, der in Tiefen zwischen 4500 und 11 000 Metern operiert. Dabei gelingt es, einen Scheibenbauchfisch in 8178 Meter Tiefe aufzunehmen - Weltrekord fast an der Grenze des Möglichen. Aus biochemischen Gründen können Wirbeltiere nicht unterhalb von etwa 8200 Metern leben, da dann der Druck die Proteine komprimiert und jede Muskeltätigkeit verhindert. Andere Tiere wie Krebse behaupten sich auch in tieferen Regionen. Wie sie dies mittels TMAO und GPC, zweier chemischer Schutzsubstanzen, bewerkstelligen, zeigt die Dokumentation anhand von CGIs. Ein zweiter Tauchroboter liefert aus über zehn Kilometer Tiefe über Glasfaser-Kabel Bilder einer Lebenswelt, wie sie bis vor Kurzem nicht für möglich gehalten wurde: Quallen, Gliederfüßer, Seegurken, Würmer, rätselhafte halb-transparente, rosenähnlich anmutende Wesen und andere mehr. Die tiefste Tiefe ist voller Leben.