Seit Jahrtausenden prägt der Mensch die Landschaften Europas. Die vierteilige Dokumentationsreihe "Europa, von wegen wild!" geht der Entwicklung von vier Regionen nach, in denen Mensch und Natur in fragilem Gleichgewicht leben. Historiker, Archäologen und Biologen erforschen den Einfluss der Menschen auf die scheinbar unberührte Natur. Steppen gehören zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen in Europa, was auf die Ausdehnung landwirtschaftlicher Nutzflächen und urbaner Infrastruktur wie Straßen, Kanäle und Siedlungen zurückzuführen ist. Die ungarische Puszta ist ein Relikt der Primärsteppe, die sich vor 20.000 Jahren über Europa erstreckte. Sie liegt im Hortobágyi Nemzeti Park. Mit 80.000 Hektar ist er der größte Nationalpark Ungarns, ein UNESCO-Biosphärenreservat und außerdem Teil des Welterbes. Die wilden Pflanzenfresser, die diese Landschaft einst entstehen ließen, sind heute ausgestorben, doch dank ihrer domestizierten Nachfahren blieb die Puszta erhalten. Die Geschichte dieser Steppe erzählt gleichsam von der Beziehung zwischen Mensch und Natur.