WDR
Der Schlächter von Bosnien - Der Mladic-Prozess
Report, Zeitgeschehen • 27.03.2019 • 22:10 - 23:40
Mitarbeiter der Internationalen Kommission für Vermisste Personen (ICMP) bei der Arbeit an einem Massengrab in Tomasica (Bosnien) im September 2013.
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Menschliche Überreste aus einem Massengrab in Tomasica, nahe Prijedor in Nordwest Bosnien, die im Herbst 2013 exhumiert wurden.
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General Ratko Mladic während seines Prozesses.
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General Ratko Mladic (Mitte) während seines Prozesses.
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Hint
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Produktionsland
GB
Produktionsdatum
2018
Report, Zeitgeschehen

Tausende von muslimischen Männern und Jungen wurden in den 1990er Jahren im ehemaligen Jugoslawien brutal ermordet und gequält. Insgesamt wurden 130.000 Menschen getötet und vier Millionen vertrieben.

Verantwortlich für die ethnischen Säuberungen war General Ratko Mladic, Kommandant der VRS, der "Armee der Republik Srpska". Sein Beiname: Der Schlächter von Bosnien. Während der Konflikte schufen die Vereinten Nationen einen Gerichtshof zur Verfolgung mutmaßlicher Kriegsverbrecher. Der meistgesuchte von ihnen war General Ratko Mladic. Die Anklage gegen ihn umfasst zwei Fälle von Völkermord und fünf Fälle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Verfolgung, Mord, Vernichtung, Deportation und den unmenschlichen Akt der Vertreibung.

Eine Mammutaufgabe: Im Verlauf des Prozesses tagte die Kammer 530 Prozesstage lang, hörte 592 Zeugen und sichtete nahezu 10.000 Beweisstücke. Mladic ist im Gerichtssaal anwesend, als seine Verteidiger und die Anklage ihre Beweise vorbringen und sich ein regelrechtes Duell liefern. Während der Verhandlung wird ein Massengrab in Prijedor entdeckt, was die Verteidigung um Branko Lukic in Zugzwang bringt. Sie brauchen dringend einen Zeugen, der Mladics Unschuld beweist. Gemeinsam mit Mladics Sohn Darko versuchen sie, eine humanere Seite Mladics zu zeigen. Die Zeugenaussagen und Videomaterial aus jener Zeit zeichnen jedoch ein ganz anderes Bild... Robert Miller und Henry Singer haben mit "Der Schlächter von Bosnien - Der Mladic-Prozess" ein packendes und dreidimensionales Bild dieses hochkomplexen Prozesses erschaffen. Zusammen mit bislang unveröffentlichtem Archivmaterial macht dies ihren Film zu einem wichtigen Dokument einer der düstersten Phasen der europäischen Geschichte.