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Aus der Traum: Der Olympia-Boykott 1984
Info, Zeitgeschichte • 23.07.2024 • 22:10 - 22:55
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Originaltitel
Aus der Traum: Der Olympia-Boykott 1984 - Wie DDR-Stars um die Spiele in Los Angeles gebracht wurden
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Info, Zeitgeschichte
Marathon-Legende Waldemar Cierpinski ärgert sich noch heute. Lutz Heßlich geht es ähnlich - drei Olympiasiege in Folge hätten sie zu Weltstars im Sport werden lassen. Auch Heike Drechsler, Marlies Göhr, Henry Maske oder Udo Beyer hatten olympisches Gold im Visier. Doch der Traum vom Sieg in Los Angeles platzte durch den Boykott des Ostens. Die DDR-Sportführung musste sich dem Diktat aus Moskau beugen, mit der Begründung, die Sicherheit der Athleten wäre nicht gewährleistet. Nach 40 Jahren zeichnet der Film die Ereignisse im Frühjahr und Sommer 1984 nach. Volker Kluge - damals Sport-Chef der "Jungen Welt", mit 1,5 Millionen Auflage die meistgelesene Zeitung in der DDR, und zugleich NOK-Pressesprecher, hat alles miterlebt und protokolliert. Er kennt Hintergründe und politische Zusammenhänge. Kluge weiß, wie weit die Vorbereitungen für die "Mission Los Angeles" bereits gediehen waren. Die DDR-Sportführung plant den großen olympischen Triumphzug. Nie zuvor waren die "Diplomaten im Trainingsanzug" so stark wie zu Beginn der 80er Jahre. Im Jahr vor den Olympischen Spielen 1984 findet in Los Angeles der Leichtathletik Länderkampf USA - DDR statt. Sogar die ARD überträgt umfangreich. Von Sicherheitsbedenken für die DDR-Sportler ist keine Rede. Die DDR gewinnt den Länderkampf mit fast 20 Punkten Vorsprung. TV-Reporter Dieter Adler kommentierte die Wettkämpfe damals für die ARD. Er kannte auch die DDR-Stars und deren Befindlichkeiten. Im Februar 1984 gewinnt die DDR bei den Olympischen Winterspielen in Sarajevo erstmals die Nationenwertung vor der Sowjetunion und den USA . Gelingt dem kleinen Land ausgerechnet in Los Angeles der ganz große Coup? Im Frühjahr 1984 ziehen dunkle Wolken auf. Am 8. Mai 1984 revanchiert sich die UdSSR-Führung für den Boykott des Westens vier Jahre zuvor. Mit dem Boykott der Olympischen Spiele von Los Angeles durch die Sowjetunion will man sich in Ostberlin nicht abfinden und den Gehorsam verweigern. Die DDR beabsichtigt mit einer kleinen Mannschaft von 40-50 Athleten an den Start zu gehen, und alle sollen möglichst Gold holen. Für diesen Plan holt sich Sportboss Manfred Ewald sogar die Rückendeckung von IOC-Chef Antonio Samaranch. Doch der politische Druck, Moskau droht der DDR sogar den Ölhahn abzudrehen, ist zu groß. So müssen sich die DDR-Stars mit den "Wettkämpfen der Freundschaft" und reichlich Buntmetall begnügen.