(1) Israel: Gedenken an den 7. Oktober Nach den Massakern vom 7. Oktober bemühen sich viele Israelis, die Schrecken dieses Tages zu dokumentieren. Wie können möglichst alle Fakten erfasst und Zeugenaussagen gesammelt werden? Was geschieht mit den verlassenen Orten nach dem Überfall? Welche Lehren sind aus all dem zu ziehen? Wie beim Holocaust stellt sich die Frage nach der Erinnerung an das, was damals geschah. Überall im Land engagieren sich Menschen für diese Erinnerungsarbeit. Die Reportage berichtet, wie sich das kollektive Bewusstsein der israelischen Bürgerinnen und Bürger seit dem 7. Oktober verändert hat und fragt, woher die relative Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit in Israel kommt, gegenüber den Folgen des Krieges für die Zivilbevölkerung in Gaza. (2) Westjordanland: Operation "Sommerlager" Im Westjordanland liegen 19 Lager, in denen palästinensische Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben. Sie gelten als die Drehscheiben des bewaffneten palästinensischen Widerstands und damit als die letzten Quadratkilometer im besetzten Westjordanland, die Israel nicht kontrolliert. Die israelische Armee führte seit Ende August jeweils mehrere Tage lang Razzien in den Flüchtlingslagern durch. Dabei wendeten die Soldaten Techniken und Strategien an, die sie bereits im Krieg gegen die Hamas in Gaza praktizierten: Lager und Krankenhäuser werden umzingelt, sie rufen die Bewohner zur Evakuierung auf, Wasser und Strom werden gesperrt, es folgen Razzien und auch Angriffe aus der Luft. Sophie Nivelle-Cardinale filmte die Razzia im Lager Noor Shams in Tulkarem an der Seite von Helfern und palästinensischen Zivilisten.